Kreuzanlage Cappeln

Im Jahre 1936 wurde vom damaligen Gauleiter Röwer der sogenannte Kreuzerlass verkündet. Danach sollten alle Kreuze aus öffentlichen Gebäuden entfernt werden. Dieser Erlass stieß insbesondere im katholischen Südoldenburg auf Empörung und Widerstand. In dieser Zeit wurden viele Kreuze als Ausdruck des Widerstandes errichtet. So auch das heutige Kreuz des Adolph Kolping Ehrenmals. 

1936 erschien der damalige Pfarrer, Herr Pastor Siemer, beim Stellmacher Josef Hannöver, in Bokel und ließ sich ein neues großes Kreuz aus bestem Eichenholz fertigen. Dieses Kreuz wurde dann für jedermann deutlich sichtbar am Giebel des Pfarrhauses in Cappeln angebracht. Damit machte Pfarrer Siemer mit seiner Gemeinde den Widerstand gegen den Kreuzerlass deutlich.

Das Kreuz blieb dann bis zum Jahr 1961 am Giebel des Pfarrhauses hängen. Im Rahmen der Umbauarbeiten des Pfarrhauses zu seinem heutigen Aussehen wurde dann das Kreuz entfernt. Es fand seinen neuen Standort in einer Kreuzanlage direkt am Weg zum Pfarrhaus.

1974/75 musste im Rahmen des Dorferneuerungsprogramms die Kreuzanlage entfernt werden, da an der Straße neben dem Bürgersteig auch ein Radweg angelegt wurde. Da die Kreuzanlage diesem Radweg im Wege war, wurde sie entfernt, nur die schutzwürdige Sumpfzypresse blieb mitten im Bürgersteig stehen.

Kreuzanlage Cappeln 01

Das Kreuz wurde dann provisorisch wieder im Garten zum Pastorat aufgestellt. Im Jahre 1978 wurde das Geschäftshaus Frieling, das direkt am Gasthaus Averbeck in Richtung Kirche angebaut war, aufgegeben. Die Kirche kaufte dieses Haus und ließ es abbrechen. Damit war die Möglichkeit gegeben, den gesamten Kirchenvorplatz neu und offener zu gestalten. 

Das Gefallenenehrenmal, das bis dahin an der Ecke Große Straße/Cloppenburger Straße seinen Standort hatte, wurde auf dem Kirchenvorplatz neu errichtet. Damit entstand eine direkte Anbindung des Gefallenenehrenmals an den Friedhof hinter der Kirche.

Aus Anlass des Kolpingtages 1979 Übernahm die Kolpingsfamilie den ehemaligen Platz des Gefallenenehrenmals und errichtete ihre Kolping-Gedenkanlage. In dieser Anlage fand das Kreuz des Pastorats einen neuen würdigen Platz in der Ortsmitte. 

Im Jahre 1991 wurde aus Anlass der Seligsprechung Adolph Kolpings innerhalb der Anlage ein Denkmal aufgestellt und die gesamte Anlage zu seinem jetzigen Aussehen umgestaltet. Dabei wurde das Balkenholz des Kreuzes durch den Zimmermann Hülsmann aus Bokel neu angefertigt. Der Zahn der Zeit hatte den alten Holzbalken zu sehr zugesetzt.

Die Anlage wird nunmehr seit 20 Jahren von Kolpingmitgliedern gepflegt, ist ein “Blickfang” unserer Ortsmitte und der Stolz der Kolpingsfamilie.